CIARA - der "himmlische" Depronflieger
Auf der Messe Sinsheim 2005 wurde der Baukasten der CIARA zum
EInführungspreis von 25 EUR bei Hoellein
angeboten und da ich bisher alle Depron-Modelle
selber gebaut hatte, war ich neugierig auf den "Komfort" den ein komerzieller
Baukasten bietet.
(Den Flieger gibt es auch in blauem Dekor, aber so ein
"Höllischer Flieger" muß doch
PINK sein, oder ???)
Das Modell wurde dann als
"Schlechtwetter-Versicherung" mit auf die Koralpe genommen und dann
während der "Nebelperioden" innerhalb von knapp 5 Stunden (ohne
Trockenzeiten) gebaut.
Baukasteninhalt:
Der Baukasteninhalt ist erstaunlich komplett:
Das einzige was dann noch fehlt ist ein wenig Schrumpfschlauch, 2 Stück M3 Nylonschrauben und die Antriebs- und RC Komponenten.
Zusammenbau
Der Zusammenbau der Depronteile war kein Problem, die recht gute Anleitung beantwortet dazu alle Fragen. Allerdings wurden ein paar Änderung vorgenommen, um das Modell langlebiger zu machen bzw. den Bau zu vereinfachen. Diese Maßnahmen werden hier im folgenden gezeigt.
Es wurde ein Stück des Kohlprofils, das beim Bau der Fläche übriggeblieben war, zur Verstärkung des Höhenruders eingesetzt.
Hier zu erkennen an der schwarzen Linie im Mittelbereich des Höhenruders. Auch wurde ein Reststück der 1mm Kohlestäbchen auf die hintere Rumpfunterseite geklebt, da dieser Bereich doch recht weich ist und sich beim Vollauschlag des Seitenruders ein wenig verzieht.
Hier ein Bild von der Unterseite. Wie mir ein Kollege aus Österreich
sagte, kommt die Stabilität der Flächen in erster Linie von dem Kohleprofil
an der Nasenleiste und zum anderen von den 4 Stück 2mm Kohlestäben
die unten kreuzförmig eingeklebt werden. Dazu die Kohlestäbe vorne
spitz anschleifen (Form wie bei einen Schraubenzieher) und dann einfach mit
einem Tropfen UHUpor in die Fläche einkleben.
Den hinteren Kohleholm
habe ich weggelassen, da er wie gesagt zum einen nicht nötig ist und zum
anderen ich die Ruder mit der "Depron-Direktscharnier-Methode" angeschlagen
habe. (Mehr dazu in Kürze)
Die Querruderanlekung habe ich abweichend von der Bauanleitung auf der Oberseite plaziert. Damit habe ich dann unten freies Spiel bei der Platzierung des Akku und der übrigen Komponenten. Das Servo könnte aber ruhig noch weiter nach vorne gesetzt werden, da die Kohlestäbchen lang genung sind. (Vorteil: Es kommt so zu weniger Differenzierung bei den Querruder-Ausschlägen).
Schlußendlich wurde die Schnauze durch Aufkleben einer 5mm starken Platte aus (schwarzem) EPP "crashresistent" gemacht.
Das Fahrwerk habe ich im Gegenzug weggelassen, da ich eh entweder in hohes Gras oder direkt in die Hand lande....
Noch ein Tip zur Akkubefestigung: Wer was gutes tun will, klebt vorher noch ein Stück Klebestreifen unter das Klettband am Rumpf, dann werden beim Abmachen des Akku die Kräfte großflächig aufs Depron verteilt und man kann dann beim Wechseln bedenkenlos am Akku reißen...
Fliegen
Die Maschine ist wie folgt ausgestattet:
Das Modell wiegt nur knapp 165g - mit ein wenig Optimierung kann man das Gewicht sicher unter 160g bringen.
Durch kürzen von Kabeln und weglassen von (schweren) Steckern ließen sich sicher noch ein paar Gramm sparen. Inbesindere der von mir verwendete Luftschraubenmitnehmer von Hacker - der dem Motor aber beilag - ist mit fast 9g recht schwer.
Der Erstflug fand dann am 31.6.2005 auf der KORALPE
statt.
Das Modell flug mit dem Schwerpunkt bei 80mm auf Anhieb, es waren lediglich ein paar Trimkorrekturen nötig. Das Setzen von ca. 40% Expo auf allen Rudern im Sender hat sich bei den 45 ° Ausschlägen als segensreich erwiesen und führt zu einem deutlich entspanteren Fliegen.
Durch das geringe Gewicht kann das Modell erstaunlich
langsam gefolgen werden - man kann bequem auf kleinsten Flächen fliegen.
Auch Landungen in die Hand sind damit kein Problem!
Sobald allerdings ein wenig mehr Wind aufkommt, wird es anstrengend. Dann
muß sehr "aktiv" geflogen werden, um das Modell unter Kontrolle
zu halten.
Mein Fazit:
Auch wenn der Baukasteb für das Modell mittlerweile 35 EUR kostet, ist
es doch auf jeden Fall sein Geld wert! Erstaulich komplett kann man hier ein
recht robustes und alltagstaugliches Modell bauen. Auch für Leute die kein
Bastelzimmer haben kann der Flieger empfohlen werden, denn es gibt beim Zusammenbau
praktisch keinen Schmutz (wenn man den UHUpor nicht auf den Boden tropfen läßt)
und es geht auch alles recht schnell.
Das Modell kann sehr langsam gefolgen
werden und ist eigentlich von jedem Piloten mit ein wenige Querruder-Erfahrung
zu beherrschen. Wer es sich nicht traut, fliegt am Anfang eben nur mit 30°
Ruderausschlag und steigert sich dann schrittweise...
Also auf jeden Fall ein guter Kauf!
Einziger Kritikpunkt: Wenn jetzt noch ein wenig 2,5mm Schrumpfschlauch mit im Kasten wäre, dann wäre das Ding zu 100% komplett.
Diverse Nachträge:
Weil die Farbe Pink nicht jedermans Farbe ist gibt es die CIARA auch in Blau:
Das ist die CIARA von Andre Streuer - Antrieb ist ein AXI2208/34 mit 3 Kokam 350 und LS 9*4,7. Gewicht knapp 190g - das Modell wird vom Antrieb brachial in die Luft gerissen... |
Nach einer Beschädigung des zunächst montierten APC Prop wurde auf einen Propsafer und eine GWS-Plastikluftschraube umgerüstet.
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Anfangs waren wir sehr skeptisch ob das was taugt. Die ersten Flüge haben uns aber gleich eines besseren belehrt. Das Modell fliegt entschieden besser mit dem GWS Prop und Propsaver. Bei gleicher Steigleistung kann das Gas deutlich zurückgenommen werden - damit haben fast 1 Minute mehr Flugzeit - außerdem geht der Prop nicht mehr so leicht kaputt. Auch der Rumpf wird geschont bei harten Landungen - es wird nicht mehr die ganze Kraft auf dem starren Motorträger übertragen - der Rumpf bekommt nicht so schnell Macken. Der Hauptvorteil gegenüber dem starren Mitnehmer der dem Hacker Motor beilag ist das eingesprte Gewicht! Die Kombination Propsaver/GWS Prop 8*4,3 spart fast 8 Gramm gegenüber dem Hacker-Mitnehmer und APC Prop.8*4,7 Kurz gesagt: Unbedingt empfehlenswert! |