Die Multiplex Twinstar 1 war meine erste "Schaumwaffel" aus dem Hause Multiplex. Ich habe mit dem Modell 1998 das Fliegen mit Querrudermodellen erlernt. Im Laufe der Zeit wurden 3 Modelle gebaut und geflogen.
Bauen
Ich habe das Modell genau nach Bauplan gebaut. Die Qualität der Teile kann man für einen Styroporbaukasten als sehr gut bezeichnen. Alles ist passgenau und die hervorragende Bauanleitung läßt eigentlich keine Fragen offen. Allerdings sollte man beim Verkleben des Leitwerks mit dem Epoxy-Kleber sehr sparsam umgehen, ansonsten wird wie bei mir sehr schnell eine Bleizugabe in der Schnauze nötig. Auch die Befestigung der Kabinenhaube mittels Gummiring im inneren sollte man erst zuletzt einkleben, denn nicht nur bei mir mußte der Akku ganz nach vorne, damit der Schwerpunkt stimmt. Die Verkabelung an den Motoren sollte man wenn möglich anlöten. Bei mir sind schon vor dem Transport zum Erstflug die Steckverbinder am linken Motor wieder abgegangen, danach habe ich diese dann sofort beidseitig angelötet. Allerdings ist das Modell auch von einem normalen Modellbauer nur schwerlich an einem Abend zu bauen, bei mir waren es knapp drei Abende, einschließlich "Finish" und Programmieren des Senders. Technische Ausstattung Als Servos benutze ich vier Stück Multiplex MSX-4, einen Graupner C-17 Empfänger und einen Regler Schulze SLIM35be. Als Akku fliege ich mit 7 Zellen SANYO-1700 |
Das Bild vor dem Erstflug
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SCRC und komme so auf Flugzeiten zwischen 9-13 Minuten, die Motorlaufzeit bei Vollgas beträgt knapp 6,5 Minuten. Die Motoren (Speed 400 7,2V) und Luftschrauben (Günther Flugspiele) stammen original aus dem Baukasten. Das Modell wiegt komplett mit Akku genau 1440g. Fliegen Ruderausschläge und Schwerpunkt wurden nach Plan eingestellt, so war der
Erstflug völlig unproblematisch. Am meisten Spaß macht es, mit der Twinstar Tiefflüge in Augenhöhe zu absolvieren. Rollen, Loopings etc. Sind auch kein Problem, wenngleich Rückenflug nicht so das Metier dieser Maschine sind. Einziger Nachteil des Modells ist die graue Farbe. Man sollte daher in der Abenddämmerung nicht mehr fliegen, ansonsten ist die Fluglage sehr schnell nicht mehr klar zu erkennen. Da helfen auch die bunten Aufkleber nicht weiter und das Ende ist vorprogrammiert. Ein Absturz aus größerer Höhe ist dann unter Umständen fatal, wie bei zwei Kollegen beobachtet und leider auch schon am eigenen Leibe erfahren werden mußte. Die Tragflächen und der Rumpf wurden dabei so zerstört bzw. gestaucht, daß eine Reparatur nicht lohnt. Aber für rund DM 135,- hat der Fachhandel ja Nachschub und dieses Geld ist die Twinstar allemal wert! Nachtrag Februar 2000Nach nunmehr einem knappen Jahr und ca. 280 Flügen mit der TwinStar kann ich folgende Anmerkungen ergänzen: Kabinenhaube: Die Kabinenhaube sollte man nicht nur mit dem Gummiring sondern auch mit ein bischen Schnur sichern. Was war passiert ? Nun, eines schönen Tages, mitten im Fluge flog die Kabinenhaube davon, da der Gummi gerissen war. Natürlich passierte dies in maximaler Flugentfernung und über einem Maisfeld - keine Chance die Haube wieder zu finden. So habe ich aus Roofmate-Klötzen eine neue Haube geschmirgelt. Dies ist jetzt mit einem Gummiring festgespannt und hat eine Schnur als Sicherung. Dauerbelastung: Die Twinstar hat trotz zahlreicher "Risikoeinsätze" (z.B. Zielflugzeugt für
Aircombat-Training) als überaus robust gezeigt. Auch härter Landungen steckt Sie
gut weg. Wenn es beim Landen im Acker zu doll wird, bricht der Rumpf vorne ab,
wie im Bild gut zu sehen. Auch hat das Gewinde im Sperrholz der vorderen
Flächenauflage gut gehalten - ich hatte die Bohrung beim Bau mit dünnflüssigem
Sekundenkleber gehärtet, nachdem das Gewinde eingeschnitten war. Allerdings
bracht nach einiger Zeit bei einer ganz normalen Landung das komplette Leitwerk
ab - wie sich dann herausstellte ist der hintere Teil des Rumpfes bei meinem
Modell sehr schlecht aufgeschäumt, d.h. die einzelnen Styroporkügelchen haften
nicht richtig aneinander. (Dies konnte auch bei einem anderen Modell
festgestellt werden, die Mehrzahl der Modelle ist aber wohl in Ordnung). Mittels
PU-Schaumkleber wurde das Leitwerk dann wieder angeklebt und hält seit dem
! Entstörung: Nachdem beim Fliegen unter Volllast mit 8 Zellen sporadisch zu Störungen kam wenn der Flieger in größererEntfernung war, wurde zusätzlich an den beiden Motoren noch jeweils ein Kondensator 470nF über die Motoranschlüsse gelötet. Damit waren die Probleme beseitigt. Es ist neben dem Anlöten der Motorkabel wohl eine der wichtigsten Maßnahmen zur "Lebensverlängerung" der TwinStar. Farbgebung: Wegen der häufigen Flüge in der abendlichen Herbstdämmerung wurden die Ruder und Randbögen mit gelber Dispersionsfarbe (aus dem Baumarkt) gestrichen, um die Erkennbarkeit des Modelles zu verbessern. Folgende Sondereinsätze wurde mit der Twinstar geflogen: Fallschirmspringer
(von McDonalds) abwerfen und Luftbild-Fotographie. In beiden Fällen wurde daß
"Sonderequipment" einfach mit doppelseitigem Klebeband auf das transparente
Verstärkungsplastik in der Tragflächemitte geklebt. Der Fallschirmspringer wird
mit Gummiband angeschallt, wobei ein Servo diesen auslösen kann. Fazit zum Modell Auf jeden Fall einer der besten Flieger betreffend der Flugeigenschaften und des Preis/Leistungsverhälnisses. Für Querrudereinsteiger und als "Experimentalflieger" für Experten gleichermaßen geeignet. Hoffen wir mal, dass er noch lange im Programm von Multiplex bleibt. Noch mehr infos zum Twinstar: http://www.schnaible.net/ |
NACHTRAG 2005:
Nachdem durch einen Absturz die letzte Styropormaschine im Sommer 2005 zerstört wurde, habe ich mir im Oktober 2005 eine TWINSTAR2 gebaut. Das Modell ist deutlich überarbeitet und vor allem viel einfacher und schneller zu bauen. Auch dazu gibt es einen ausführlichen Baubericht.